„Das ist heute das erste Mal, dass ich es schaffe aufzuschreiben, was in mir vorgeht. Der erste Tag, an dem ich dorthin schaue, wo ich niemals hinschauen wollte: Es ist vorbei. Du hast unsere Beziehung beendet. Ich kann es noch immer nicht glauben. Es ist so unendlich schmerzvoll.
Das Schlimmste ist vielleicht gar nicht, dass du mich verlassen hast, sondern wie du dabei mit mir umgegangen bist. Du bist einfach gegangen. Ohne ein Wort. Ohne eine Erklärung. Es fühlt sich so an als wärst du gestorben; als könnte ich dich – so wie ich dich kenne – nicht mehr erreichen. Es ist als hätte ich mir unsere Beziehung – unsere Liebe – nur eingebildet. Wahrscheinlich war es tatsächlich nie das, wofür ich sie gehalten habe; nie das, wofür ich gekämpft habe. Es war alles nur ein Spiel für dich. Völlig unbedeutend. Das kann doch nicht wahr sein! Wo ist die Liebe hingegangen , wenn sie nun einfach nicht mehr da ist?“
Eine Trennung ist ein sehr schmerzhaftes Ereignis. Es bedeutet Abschied nehmen. Von einem Menschen, der einem sehr nahe ist. Häufig kommt es sogar vor, dass Trennungsprozesse sehr kläglich ablaufen und dadurch noch größere Wunden hinterlassen: Wenn sich zum Beispiel ein/e PartnerIn sehr rasch auf eine andere Beziehung einlässt, eine persönliche Aussprache verweigert oder dramatische Konflikte mit gegenseitigen Schuldzuweisungen die Beziehung beenden.
Trennungen sind allerdings immer mit Leid verbunden. Demnach kann es erforderlich sein, sich in solchen Trauerprozessen psychotherapeutisch begleiten zu lassen. Hier wird dabei unterstützt, sich für den Schmerz zu öffnen, neue Möglichkeitsräume für sich zu schaffen und – im besten Fall – der/m ehemalige/n PartnerIn zu verzeihen. Zu verzeihen bedeutet in diesem Zusammenhand einerseits die Verantwortung für eigene Verhaltensweisen zu übernehmen, die möglicherweise zu einem Beziehungsende beigetragen haben, sowie ein Loslassen von diversen (Rache-)Ansprüchen an den/die ehemalige/n PartnerIn. Eine solch bewusste Auseinandersetzung mit dem Trennungserleben kann dazu beitragen, seine Persönlichkeitsentwicklung, speziell seine Beziehungsfähigkeit, zu fördern. Dieser Reifungsprozess wird demnach sozusagen als Gelegenheit genützt, um sich selbst wieder neu zu (er-)finden.
Was hat Ihnen am meisten geholfen, um nach einem Beziehungsende gut zurecht zu kommen? Was meinen Sie, gehört zu einer „guten Trennung“ dazu? Gibt es eine solche überhaupt?
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